Sturmzeiten – Napoleon bis zum Weltkrieg

Diese museale Rezeption mit ihren demilitarisierten Ausstellungsobjekte wurde als ein Projekt der VS Markgrafneusiedl in wissenschaftlicher Zusammenarbeit mit dem OeAB Institut für Militärarchäologie und Kriegsfolgenforschung zum Weinviertelfestival 2013 gestaltet.

Augewählte Objekte erzählen ihre Geschichte, oft wie in diesem Fall eine aus der Zeit der Großväter.

In so manchem Nachlass findet sich einiges aus dieser Zeit, wie Helme, Bajonette, Teller mit Stempel, Tornister, Landkarten oder Feldpostkarten, Münzen und Banknoten oder noch Anderes mehr.

Die Kinder der 3. und 4. Klasse der Volksschule Markgrafneusiedl haben sich im Rahmen des Unterrichtes eingehend mit diesen geschichtsträchtigen Zeiten der Weltkriege beschäftigt und aus ihren Augen heraus einen Weg gesucht diese Eindrücke im Rahmen ihrer Veranstaltungen zum Weinviertelfestival 2013 an die Besucher, Eltern, Gästen und anderen Kindern weiterzugeben.

Für uns Wissenschafter war dies eine Herausforderung, ein derartiges Zeitgeschichtsthema angreifbar und für dieses Alter erklärbar zu gestalten. Einfache Dinge des alltäglichen Lebens, von der Heimatfront mit ihren Entbehrungen über die schrecklichen Erlebnisse im Feld bis zu den noch immer auffindbaren Hinterlassenschaften im Boden, auf Dachböden oder als gut gehütetes Geheimnis der Großeltern.

Das DOKUZ (Dokumentationszentrum) des Österreichischen Archäologie Bundes war sich auch seiner Verantwortung bewußt, dem gewählten Bildungsauftrag entsprechend Rechnung zu tragen und die Kinder über die Gefahren welche noch immer von „militärarchäologischen Funden“, insbesondere von noch sprengfähigen Bodenfunden ausgehen könnten, zu informieren.

Sie waren da – Die Gefahr aus dem Boden, so könnte man das Arbeitsthema und die Präsentation beim Weinviertelfestival 2013 benennen.

Die Marchfeldschlacht im Jahr 1945 und die nachfolgenden Jahre bis ca. 1950 waren die Ursache, dass viele explosionsfähige Kriegsmaterialien in den Boden kamen. Durch direkte Kriegsfolgen oder einfach danach durch Auffüllung von Bombentrichtern oder Gruben. Aus den Augen aus dem Sinn, so dachten damals viele.

Und so mancher „Familienschatz“ aus dieser Zeit wird in Andenken an den Großvater gehütet.

Aber vieles davon liegt noch im Boden des Weinviertels und des Marchfeldes.

Darum seid vorsichtig und meldet jeden verdächtigen Fund bei Polizei, Entminungsdienst oder uns.

Achtung – Finger weg von solchen Funden!

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