,,Sturmzeiten in Markgrafneusiedl!“
das Weinviertelfestival 2013
In Zusammenarbeit mit dem Historisch Archäologischen Museum Markgrafneusiedl und dem Dokumentationszentrum (DokuZ) des Österreichischen Archäologie Bundes
Ein granatenstarkes Abschlussfest zum Weinviertelfest 2013 bot Markgrafneusiedl am Samstag den 22. Juni. Mit lautem Kanonendonner der Deutschmeister 1809 bei der Volksschule begann der Festakt. Das Programm war dicht gedrängt. Münzprägung bei der Volksschule, von Napoleon bis zum 2ten Weltkrieg mit einer Schatzjagd, Spielen, forschen, suchen und finden!
Die ,,Junior-Archäologen der Volksschule“ präsentieren ihre filmischen Aufarbeitungen von Interviews rund um den 2ten Weltkrieg und der Besatzungszeit im Weinviertel. Dr. Macek der Leiter der ÖAB Junior Akademie wird das zeitgeschichtliche Material im Herbst dem NÖ Landesmuseum übergeben.
Berührend war die Übergabe der Junior-Akademie-Diplome an die Volkschüler der 3. und 4 Klasse von Markgrafneusiedl. Dies erfolgte im Rahmen des großen Festaktes am Nachmittag. Mit einem großen Schlusskonzert beendeten die Kinder der Musikschule Markgrafneusiedl mit Unterstützung von Sopranistin Klaudia Wagner in Begleitung des international bekannten Konzertpianisten Karl Macourek das Weinviertelfestival 2013 in Markgrafneusiedl.
Oral History – Erzählte Geschichte – Der 2 Weltkrieg
Gezeitenwende – Sie waren da!
,,Erzählt uns, wie habt ihr den Krieg erlebt…?“
Erlebte Geschichte von Zeitzeugen für die Generation von Morgen.
Diese Dokumentation ist ein Projekt der VS Markgrafneusiedl in wissenschaftlicher Zusammenarbeit mit dem OeAB Institut für Militärarchäologie und Kriegsfolgenforschung zum Weinviertelfestival 2013
Das Schulprojekt
Die Kinder der 3. und 4. Klasse der Volksschule Markgrafneusiedl haben sich im Rahmen des Unterrichtes eingehend mit diesen geschichtsträchtigen Zeiten des 2. Weltkrieges und der Zeit danach beschäftigt.
Sie fanden Zeitzeugen, welche zum Thema 2. Weltkrieg und die Zeit danach befragt werden konnten.
Ihnen ist unser Dank für ihre große Geduld bei den Interviews auszusprechen.
Zeitgeschichte und Militärarchäologie greifbar machen.
Die fachliche Begleitung bei diesem Projekt oblag dem Österreichischen Archäologie Bund und seinem Institut für Militärarchäologie und Kriegsfolgenforschung und seinem Dokumentationszentrum (DokuZ).
Die große Verantwortung der geschichtlichen Aufarbeitung eines sehr schwierigen und noch greifbaren Zeitraumes der österreichischen Geschichte hat im Rahmen der Vorbereitungen zum Weinviertelfestival 2013 das Erlebte für die Kinder greifbarer gemacht.
Vieles verblasst, vieles hat sich in der Seele eingebrannt.
Mit Sorgfalt und Bedachtnahme haben wir uns bei der Bearbeitung dieser Themen auf die Forschungsfragen der Volkschüler konzentriert und dabei versucht ein unvoreingenommenes Bild der Geschehnisse über die Interviews zu erhalten.
Die Kinder der 3. und 4. Klasse der Volksschule Markgrafneusiedl haben sich im Rahmen des Unterrichtes eingehend mit diesen geschichtsträchtigen Zeiten der Weltkriege beschäftigt und aus ihren Augen heraus einen Weg gesucht diese Eindrücke im Rahmen ihrer Veranstaltungen zum Weinviertelfestival 2013 an die Besucher, Eltern, Gästen und anderen Kindern weiterzugeben.
Für uns Wissenschafter war dies eine Herausforderung, ein derartiges Zeitgeschichtsthema angreifbar und für dieses Alter erklärbar zu gestalten. Einfache Dinge des alltäglichen Lebens, von der Heimatfront mit ihren Entbehrungen über die schrecklichen Erlebnisse im Feld bis zu den noch immer auffindbaren Hinterlassenschaften im Boden, auf Dachböden oder als gut gehütetes Geheimnis der Großeltern.
Das DOKUZ (Dokumentationszentrum) des Österreichischen Archäologie Bundes war sich auch seiner Verantwortung bewußt, dem gewählten Bildungsauftrag entsprechend Rechnung zu tragen und die Kinder über die Gefahren welche noch immer von „militärarchäologischen Funden“, insbesondere von noch sprengfähigen Bodenfunden ausgehen könnten, zu informieren.
Sie waren da – Die Gefahr aus dem Boden, so könnte man das Arbeitsthema und die Präsentation beim Weinviertelfestival 2013 benennen.
Die Marchfeldschlacht im Jahr 1945 und die nachfolgenden Jahre bis ca. 1950 waren die Ursache, dass viele explosionsfähige Kriegsmaterialien in den Boden kamen. Durch direkte Kriegsfolgen oder einfach danach durch Auffüllung von Bombentrichtern oder Gruben. Aus den Augen aus dem Sinn, so dachten damals viele.
Und so mancher „Familienschatz“ aus dieser Zeit wird in Andenken an den Großvater gehütet.
Aber vieles davon liegt noch im Boden des Weinviertels und des Marchfeldes.
Darum seid vorsichtig und meldet jeden verdächtigen Fund bei Polizei, Entminungsdienst oder uns.
Achtung – Finger weg von solchen Funden!